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Nürnberg im rothen Roß
den Freitag nach dem Himmelfahrtst.
27ter Mai
1802
an dem mein Th. Bayr. u mich verlassen

Hätt' ich Euch doch noch das Federmeßer gestohlen! Zum entwendeten guten Papier kann ich ohnehin nicht kommen.

Emanuel! Guter!

Kein Wort von Dank.

Mit Sonnenuntergang kam ich an. Diesen Morgen geh ich mit meinen BettelBriefen herum. Was ich bis jetzt um Rath fragte, gestern Abend noch an der table d'hote eines fremden u hiesigen Virtuosen, hat mir meistens abgerathen.

Mit Zehleins die morgen früh abgehn u. der morgenden NachmittagsPost um [...] schreib ich wieder. Diesen Abend frag ich auf der Post nach – ach wie ungeduldig! – wohin ihr auch den nächsten Brief noch sendet, weil ich im schnellen Reisefall meine Adreße für die nächste Stadt (Erlang oder Anspach) dort laße.

Was habt Ihr Unchristen mir Alles eingepakt in die Wagen für die Baken-taschen! Ich kaue malme noch daran.

|2 Eine Stiefelrechung von Ihrem hospes , die mich gestern den ganzen Tag mehr gedrükt als die Stiefeln, bezahlen Sie für mich u. schiken Sie mir, damit ich noch einmal drauf schreibe: Mit durch / In Dank bezahlt. u. Sie dann zum 3ten mal.

Was nahmt Ihr sonst am Himmelfahrtstage vor? Ich ging hier über die Abc brüke . Euern Israel, Uhlfelder und Uhlfelders, grüßt Ihr von selbst von mir.

Thieriot

Die schönen Rosen ließ ich dem Israel zur Aufbewahrung, die Vanille bewahrt sich selbst, denk ich, vor dem Verwelken – wenn Ihr sie zu begießen fortfahrt. Ich will nichts durch den letzten Actus weggeschenkt haben.

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Den Christian und Amöne Otto grüßt gelegentlich – wenn Ihr ihm dieß Blatt schikt.

Thieriot

Zitierhinweis

Von Paul Emile Thieriot an Emanuel. Nürnberg, 27. Mai 1802, Donnerstag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB1426


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Textgrundlage

H: ehemals Slg. Apelt,
1 Dbl., 2⅛ S. Auf S. 4 Adr.: Hrn. Emanuel | in | Baireuth und Vermerk von Thieriots Hand: fr. | Es wird um | allergeschwindmenschenmöglichste | Abgabe gebeten.

Überlieferung

h: BJK, Berlin V, 138
Briefkopierbuch der Briefe Thieriots an Emanuel, H. 1, S. [10–[11] (unvollständig).


Korrespondenz

A: Von Emanuel an Paul Emile Thieriot. Bayreuth, 30. Mai 1802, Sonntag

Links über dem Brief Beantwortungsvermerk von Emanuels Hand: Am 30.ten Mai beantw. | n. Anspach.