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Guten Morgen – mein Treuer! Eben hab' ich mein Zimmer wieder aus und aufgeputzt wie vor 18 Tagen, und eigenhändig mit dem Borstbesen ausgefegt, damit ja kein Stäubchen Staubkorn in meine Luft käme, in der nicht einmal ein Sonnenstäubchen ist, weil leider die Sonne dazu fehlt – und nun will ich schreiben. Die Datumstage, an denen ich auch wollte, gingen theils in Erwartung Deines Schreibens, u da es gekommen war , in Abwartung eines gestern endlich vorübergegangenen Conzerts hin, das, wie Du schon im Ausgestrichenen lasest, gestern gegeben ward. Du verstehst u entschuldigst mich ganz: Zeit hatt' ich immer an Dich zu schreiben, aber nicht Muße – die Zeit des Geistes.

Daß ich mir jetzt die Zeit gebe, wiß' es zu schätzen wie ich!, denn ich wittre den Frühling draußen, zum offnen Fenster herein. Ich mußte hinaus: aber jetzt flink ans Antworten: etc. etc.

Den Traum (was treibt ihr denn mit der Rosalien oder mit mir?) anlangend, so verdient er vielleicht eine Abschrift aber doch noch mehr die Feile. Die Edizion für die Jette ist schon beßer, u. die erste für die Prinzeßin am schlechtesten, wie es sich fast gebührt. Was ist aber dran, fragt Bescheidenheit, damit was dran läge? – Wißen sollte man, wie dergleichen im Grunde Richtern zusagt , der dieses glaub' ich köstlich benamset. Wie?

Gute Nacht mein Freund – den nächsten Posttag gedenk ich an Dich zu schreiben.