Von Emanuel an Paul Emile Thieriot. Bayreuth, 8. und 18. September 1805. Sonntag und Mittwoch
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Th. Meine Seele ist ausgelassen u dieserwegen od. vielmehr dadurch mein Kopf nicht ganz heiter.
Vor 10 Tagen waren gute Tage u unendliche Zeiten, m. Th!
Vergangenen Sonntag verließen uns unsre Regensburger wieder.
Eher als heute konnt' ich Dir das nicht sagen u heute nur mit wenigen langen Buchstaben in kurzer Zeit.
Unser 3 wöchentliches Leben war ist viel werth.
Ich war rein u gut, so lange diese Reinen u Guten bei uns waren.
Die Mutter Jette fand hier Ruhe wieder; die Freundin ihren Freund u wir alle waren glücklich durch die Mutter, die Freundin u die Kinder.
Jette wollte durchaus in keine große Gesellschaft – weder in unsern noch in andern Häusern – dies wollten anfangs unsre hiesigen Freunde – viell. noch |3 nicht – genug entschuldigen.
Mich störte dieses gespannte Verhältniß zu erst ein wenig; ab. ich erholte mich durch Gründe v. ausen u innen u so bin ich heute noch zu frieden, daß es so ging besonders da es scheint, als wären die Meinigen auch nicht mehr unzufrieden weder mit mir, noch mit der festen u reinen Jette.
Heute wollen Caroline u Amöne bei mir Kaffee trinken.
Richter ist heute auf einige Tage nach Hof Nürnberg.
Amöne läßt Dich grüssen u Dir sagen, sie hätte Dir schon immer schreiben wollen, u Deine Vase blühe beständig.
Die Kalb hat mir geschrieben u unter anderem will sie Nachricht v. Dir d. h. üb. Dich haben.
Uhlf. grüßt Dich recht schön.
|4 Es war gut, daß Du Dein "u Jette" ausbessertest, denn die Jette bemerkte es.
Wie kam denn Fritz zur Nachricht meines Kommens?
In diesem Jahr kann ich nun nicht mehr reisen – wenn es nicht auf das Gut ist.
Hab Du herzlichen Dank für Dein Entgegenkommen.
Verstummt denn die Offenbacher Musik?
Wann willst denn Du kommen? u welchen Lebensplan hast Du?
Wo gehen denn d. Hofmanns hin zu ?
Schreib mir die einigen Zeilen ab, die ich Dir durch Richter geschickt, meine letzten , m. Th!
Deinem E.
Zitierhinweis
Von Emanuel an Paul Emile Thieriot. Bayreuth, 8. und 18. September 1805. Sonntag und Mittwoch. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB1614