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Mein Freund!In der Minute wo ichD / meinen Brief endige, fang ichm / Deinen an.

Das thut mir doch gar zu leid, daß ich so immerfort Dich überraschen muß u. nicht einmal auf die eine rasche.

Auch ich habe Dich so manches zu fragen – daß michs zeitweilt bei Dir zu seyn.

Warum ist der Trieb so unwiderstehlich – wär ers nur ganz – in das Schiksal derer einzugreifen die wir lieben, ihr wahres aber doch nur von auf unsre Art erkanntes Wesen entwikeln zu helfen, kurz sie glüklich zu machen – da doch Du sagst: "Mache bloß nicht unglüklich."

So möchte ich oft mit manche r m auf Dich ein. Wenn Du |2 willst, will ich Dir alles mittheilen, was meine besten Augenblike mir auch über Dich mittheilen oder mittheilen werden, aber ohne diese Deine Einwilligung nichts.

An u. von Eva wurde noch nichts geschrieben, ja noch selten an sie gedacht. Ich weiß nichts, ob ich Dir je etwas an ihr schilderte. Denke Dir sie, denk ich jetzt, als i I mmerstraffe, als Seherin – ich habe fühle etwas von Angst, wenn ich denke, daß sie durch mich meine Beihülfe könnte früher dem großen Bunde, den ich auch nur ahne, gegeben werden – eine fixe Idee wirds bald, daß ich sie Göthe'n anzeigen muß – aber die Natur die mich so gemacht, wird mich entschuldigt haben.

Ich schreibe fast zu eilig, um zu einem Konzert zu gehen. – Ich komme bald

. Schreibe aber wo ich wohnen soll pp

Emanuel, Dein FreundDiener Thieriot