Von Paul Emile Thieriot an Emanuel. Offenbach, 7. und 12. November 1806, Freitag und Mittwoch
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früh
Wieder erwacht zum frischen Gefühl des Lebens denk ich an Dich, Emanuel und schreibe Dir nüchtern, da die aufgegangene Sonne meine Wände golden malt.
Ich bin noch immer der Alte, dem Alten der Alte, mich beseligt der rothe Morgenstral und Konrad's Angesicht draußen auf der Mühle , in welchem die Erde lacht. - Was schwach an mir ist, was nicht zur Stärke genährt kann werden, das wollen wir beide (Du thust es schon) beiseite gestellt laßen. Das Edle ist die beste Cur; die Beschäftigung mit dem Edlen, diese Lehrmeisterin lehrt alles das andre vergeßen, so heilt sie.
Dich kan ich nie vergeßen das weißt Du. Briefe willst Du ja? Da hast Du.
Thieriot
Die gute Voigt grüßt Dich waren die erstgrüßenden Worte an mein Aug aus dem Couvert, das mich mit der Sonne im Freien traf und 2 Stunden uneröffnet begleitete.
Zitierhinweis
Von Paul Emile Thieriot an Emanuel. Offenbach, 7. und 12. November 1806, Freitag und Mittwoch. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB1741