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Bayreuth, 24 Oct. 1809.

Über zwei Monate ist es, daß Sie, beste Eva, mich so schön gegrüßet haben und erst heute ist mir es möglich diesen Gruß zu erwiedern.

Mit Ihrem Gruß in der Brieftasche und im Herzen war ich in Freiburg bei Brauns , wo wir uns oft von Ihnen unterhielten; aber antworten konnt' ich Ihnen nicht.

Bleiben Sie, was ich wünsche, hoffe und glaube, bis in die Mitte des künftigen Jahres in Yverdon, dann seh' ich Sie daselbst, wenn Gott uns ruhige Folgen des jetzigen Friedens geben wird.

Ich will – wenn Gott es will – Pestalozzi und Sie und die Schweiz sehen.

Auch ich glaube an die reine Harmonie dieses seltenen, edlen Vaters Pestalozzi und an die Nothwendigkeit ihn mit |2 reinem Sinn und Willen zu unterstützen.

Sein heiliger Geist wird nur dann verewiget seyn, wenn edle Menschen, die die Faßungskraft für denselben haben, an seinem Thun und Denken Antheil nehmen.

Sein ganzes Wesen kann nun schon nicht mehr verloren gehen; aber es wird sich viel Falsches mit der Zeit hinein zu mischen drängen und das abzuhalten ist seiner Gehülfen Pflicht oder, wie Sie sich so schön ausdrücken. "P.. in der Darstellung seines Sinnes unterstützen."

Mit Vergnügen grüß' ich Fräulein Antoinette von Mütschefall, die gewiß noch in Ihrer Nähe und in der Ihrer Seele ist. Ihr Zwei habet gewiß nur Einen Sehepunct nach allem was Groß und S s chön, rein und heilig in und außer uns ist.

Gott ist stets mit Ihnen.

Emanuel

Zitierhinweis

Von Emanuel an Eva Hoffmann. Bayreuth, 24. Oktober 1809, Dienstag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB1884


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Textgrundlage

H: BJK, Berlin V, 138
1 Dbl. 8°, 2 S. Auf S. 4 Adr.: An | die Seelenschwester Eva. Siegelrest.


Korrespondenz

B: Von Eva Hoffmann an Emanuel. Yverdon, 18. August 1809

Der Brief wurde vermutlich als Beilage gesendet von Emanuels an Paul Emile Thieriot vom selben Tag.