Von Caroline Richter und Emanuel an Paul Emile Thieriot. Bayreuth, 21. Dezember 1804, Freitag
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"Bei der Gelegenheit wil ich doch auch einmal an Thieriot schreiben" sagt’ ich mir, als ich Ihre hinterlaßenen Strümpfe fand , und jezt werde ich sie gleich in das beschriebene Blätchen einwikeln – das wird mir sehr leicht werden, indem ich die Übung bei meinem kleinen Kind habe, das ich täglich selbst wasche und einwikele.
Wir lesen alle Ihre Briefe an E… und Ihr Leben liegt recht klar und freundlich vor mir – ich kann mich nicht erwehren es etwas mit Meisters Leben zu vergleichen, und Ihre musikalische, mit Serlos Schauspielertruppe – –
|2 Ihre Stube ist jezt ein Sinbild der Kälte und des Winters, wenn er uns anders in Bildern erst deutlich zu werden brauchte; durch die Kammerthür sind Seile gezogen, und Wäsche darauf getroknet, und alle Fenster sind offen. Ihren Schreib und Waschtisch habe ich vererbt, und sie zieren noch mein Wohnzimmer.
Emma wiederholt täglich im elegischen Ton "Thierot ist fort". Sie gehören aber noch immer zu ihrer Gegenwart, denn kann sie sich größere Entfernung denken, als durch die Stubenthür? – –
Nun, adieu – ich werde sehen ob mir meine Worte etwas einbringen, nehmlich eine Antwort.
zärtlichste Schwester.
Ich hab' es nicht gelesen; da ich aber heute schreiben wollte und kein
Wagen geht: so erbrach ich das
Päcklein.
Deine Strümpfe sollst Du bald haben.
E
Zitierhinweis
Von Caroline Richter und Emanuel an Paul Emile Thieriot. Bayreuth, 21. Dezember 1804, Freitag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0133