Von Caroline Richter an Konstantin Karl von Falkenstein. Bayreuth, 3. Februar 1826, Freitag
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1826.
Hochwohlgebohrner Herr!
Erlauben Sie, daß ich Ihnen heute nur flüchtig auf Ihr mir sehr liebes Schreiben vom 24 Jan. antworte, um Ihnen nur flüchtig zu sagen, daß Sie mit Freuden von mir die erbetene Handschrift meines hochgeliebten und verehrten Seeligen bekommen. Auch von Jakobi Knebel Fouqué und mehreren berühmte Männern kann ich Ihnen Schriftzüge geben. Allein die außerordentliche Anhäufung von Geschäften die mich in dieser Woche gedrängt haben, machen es mir unmöglich Ihnen heute etwas zuzusenden, doch Sie werden gern im Vertrauen auf mein heiliges Wort, eine kleine Frist gestatten.
Allein ich lege, ziemlich dreist eine kleine Bitte in Ihre Hände. Diese beide wichtige Briefe nur auf das sächsische Postamt zu senden, von wo sie unfehlbar an die Behörden gelangen. Indem ich sie an einen dritten Mann einschließe will ich nur dem Aufsehen entgehen, den die Absendung solcher Briefe in einer kleinen Stadt wie Baireuth auf dem Postamt machen. Möchten Sie mich nicht sonderbar und unbesonnen finden, aber Ihr Brief flößt mir Vertrauen ein. Mit warmer Hochachtung
Ihre ergebenste Caroline
Richter. geborene Mayer
Witwe Jean Pauls.
Zitierhinweis
Von Caroline Richter an Konstantin Karl von Falkenstein. Bayreuth, 3. Februar 1826, Freitag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0499