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Meine geliebte Caroline!

Hiebey

  • 1, die Nappiussche Stipendien Stiftungs Urkunde in einer von Julius gemachten Abschrift; mit Bitte, sie Deinem lieben Mann zuzustellen.
  • 2, habe ich mich schon vor beynahe einem Jahre durch unsern Professor Buchhorn für meine Frau in Silberstift zeichnen laßen. Das hievon existirende Exemplar, welches auch die Ausstelung bestanden, u allgemeines Anerkentniß gefunden hat; ist sinnigst einmal für Dich, u das andere mahl für Minna von Herrn Buchhorn copirt worden; allein nicht so gut gerathen, wie Dir die beykommenden exemplare zeigen werden. Wähle nun unter beyden u schicke das andere mit Gelegenheit an Minna . |2 Solltest Du auch bey Deiner Wahl das über mir in Händen habende Frischische Bild entbehren können, weil es Dir vielleicht gar nicht zusagt, so schike es mir als ein Denkmal der Freundschaft des vortreflichen Frisch , zurük.

Meine Frau hat einge Tage an einen heftigen Fluß Fieber u Zahn Geschwüre gelitten; ist aber jetzt wieder in der Beßerung.

Unter dem Wunsch vergnügter Feiertage

Dein

treuer Vater
Mayer

Gruß u Kuß an Mann u Kinder.

Zitierhinweis

Von Johann Siegfried Wilhelm Mayer an Caroline Richter. Berlin, nach 1815 (?). In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0557


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Textgrundlage

H: BJK, Berlin A
1 Dbl. 8°, 2 S.


Korrespondenz

Zur Datierung: Im Brief vom 25. Juni 1814 berichtet Johann Siegfried Wilhelm Mayer Caroline Richter, dass er für Julius Spazier das Nappius'sche Familienstipendium erhalten habe, dessen Stiftungsurkunde in Abschrift dem vorliegenden Brief beilag. Im Brief vom 27. Oktober 1818 erkundigt sich Mayer nach dem Stand von Jean Pauls Stipendiengesuch in Dessau. Offenbar bemüht sich Jean Paul für seinen Sohn Max Richter darum, Julius Spaziers Stipendium innerhalb der Familie zu übertragen. Mayer erbittet sich in vorliegendem Brief das Portrait zurück, das Johann Christian Frisch 1807 von ihm gemalt hat, als "Denkmal der Freundschaft" mit dem am 28. Februar 1815 verstorbenen Maler.