Von Caroline Mayer an Hans Georg von Ahlefeldt. Berlin, Ende Juni 1800 (?)

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Vergeben Sie mir wohl, wenn ich Sie beym Wort halte, und um einige Tropfen von Ihres Freundes Salbungs Oel bitte? Es hat etwas magisches, was mich in seine Nähe versezt. Lachen Sie nicht, daß ich eines so sinnlichen Mittels bedarf, ich bedarf deßen nicht. Doch es ist der lezte elektrische Schlag der fast die Täuschung vollendet. – Diesen Brief steckt vielleicht Jean Paul mit ein – doch geht er verloren – so ist nichts verloren. Ihre Gefälligkeit geht so weit, daß sie mich der Bitte um Entschuldigung überhebt, Sie gestört zu haben.

C. M.

Zitierhinweis

Von Caroline Mayer an Hans Georg von Ahlefeldt. Berlin, Ende Juni 1800 (?). In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0574


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Textgrundlage

H: BJK, Berlin A
1 Bl. 8° quer, 1 S. Auf S. 2 Adresse: Dem | Herrn von Ahlefeld. | Hochwohlgeboren. Siegelreste. Unter der Unterschrift vfrH: (J. R. nachherige Gattin).


Korrespondenz

Zur Datierung: Jean Paul verließ Berlin, wo er seine spätere Ehefrau Caroline Mayer kennengelernt hatte, am 25. Juni 1800, um am 3. Oktober 1800 dorthin zurückzukehren. Am 29. Juni berichtete ihm Hans Georg von Ahlefeldt brieflich aus Berlin (4. Abt., Bd. III.2, Nr. 402) von einem Besuch bei Mayers, bei dem die Mayerschwestern ein nach Jean Pauls Parfum duftendens Tuch zu seiner Vergegenwärtigung einsetzten. Jean Paul hat an diese Briefpassage die Bemerkung gefügt: "Die Verlobte, (C. der 3 Maiers) sandte mir am letzten Abend ihr Halstuch oder was es war, um einiges Eau suave hineinzusprizen [...]". Der vorliegende Brief könnte die von Jean Paul erwähnte Bitte um einige Tropfen des Duftwassers sein, die am Vorabend seiner Abreise nicht nicht direkt an ihn, sondern an den Freund gerichtet wurde. Als Abfassungsdatum kommt auch ein Zeitpunkt nach Ahlefeldts Besuch in Frage.