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Ich danke herzlich mein liebster Falk, für Ihre lieben Briefe und die willkommnen Beiträge für die Zeitung. Ich würde Ihnen längst gedankt haben, aber ich bin leider krank und immer krank! Der schreckliche Eindruck den die Schiksaale des vorigen Winters auf meine Nerven gemacht haben, will nicht weichen. Ich gehe in einigen Wochen ins Bad. Zwischen die Schandauer Felsen will ich mich vergraben, da denke ich solls wieder beßer werden. Seit meines Weibes Tod habe ich noch nichts produzirt. Wie kann ich auch? Freiheit gehört dazu, und wo soll die herkommen!

Ists denn wahr, daß Schiller wieder ausgescharrt und anders begraben werden soll? Gönnt ihm doch die Ruhe, er hat sie Zeit seines Lebens nicht gehabt. – Leben Sie wohl mein liebster Falk. Ihrer lieben Frau meinen herzlichen Gruß

von

Ihrem
Mahlmann

Leipzig
d. 15ten Juni
1805.
Zitierhinweis

Von Siegfried August Mahlmann an Johannes Daniel Falk. Leipzig, 15. Juni 1805, Sonnabend. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0692


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Textgrundlage

H: GSA, 15/II,1 C,4
1 Dbl. 4°, 1 S. Auf S. 4 Siegelspuren und Adr.: Herrn Hofrath Falk | Wohlgeboren | in | Weimar. Postvermerk: fr.