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Den 2 März

Du geliebte Seele.

Du hast mir nicht geschrieben, Du bist doch nicht böse? – ich sehne mich unbeschreiblich nach Deiner stärkenden Unterhaltung! – Heute schreibe ich Dir nicht viel – Ludwig will schreiben – und da würdest Du mein armes Briefchen doch nur zur Seite legen. – Durch Ludwigs wirst Du die Prachttage erfahren die sie durch Mad. Schutz ehemalige Haendel – gehabt haben – Dein kindlicher Professor Messerschmid – sah sie nur immer schnur gerade mit der Brille an, und schrie in einem fort – kettlich kettlich – und als sie eine |2 schlafende alte Frau immitirte schrie er überlaut – kettlich – keschnarcht kettlich. – –

Schreib mir bald – Du hast mir einen langen Brief versprochen – ich erwarte ihn mit Sehnsucht – um Dir dann recht viel schreiben zu können. – Dein herrlicher Mann hat mich wohl in den Ocean der Vergessenheit geworfen? – wenn auch – ich verehre ihn unaufhörlich und wenn die Worte himmlich und göttlich nicht so sehr im Preiße gefallen wären, so würde ich sagen ich liebe den Göttlichen himmlisch – Leb recht wohl

ewig Deine Caroline.

Nicht wahr Du schickst die Briefe an ihre Adresse? – ich umarme Deine Kinder.

Zitierhinweis

Von Caroline von Ehrenberg an Caroline Richter. Altenburg, 2. März 1811, Sonnabend. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0697


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Textgrundlage

H: BJK, Berlin A
1 Bl. 8°, 2 S.