Darstellung und Funktionen des "Kritischen und kommentierten Textes" sind für Medium- und Large-Screen-Endgeräte optimiert. Auf Small-Screen-Devices (z.B. Smartphones) empfehlen wir auf den "Lesetext" umzuschalten.



|1

Meine liebe Caroline!

Hiebey die Antwort auf die Deinem letzten lieben Briefe beygefügte Beylage . Die Sache ist so wie sie dargestellt ist, richtig, und mir selbst vom Tribunal bekannt. Eben diese Beziehung aber berechtigt mich auch zu befürchten, daß wenn H. Johannes Jacob sonst nichts hat, als was er von H. v. Gensen und Schütz fordern will, von ihm nichts zu erwarten sey, da er gegen diese Herrn, die nur in officio gehandelt haben, so wenig etwas ausrichten kann, als gegen des Königs Mayestät, deren Committenden. Er scheint also seine Gläubiger nur zu amusirn.


|2 Übrigens wirst Du von Ernestine hoffentlich einen Brief von mir mitgetheilt erhalten haben, worinn ich Euch allen die Nachricht von meiner Verlobung mit Henriette Cesar gemeldet habe . ich wiederhole Dir diß mit dem Zusatz, daß in Berlin über die Güte dieser Heyrath nur eine Stimme ist, und daß sie allgemein angenehme Sensation macht. Es ist auch in der That ein sehr liebenswürdiges Mädchen; und ich denke den Abend meines Lebens ruhig zurückzulegen. Thue mir doch die liebe, und schreib zwey Zeilen voll Herzlichkeit an das liebe Wesen. Nenne Sie Freundin!

Meine Kürtze aber rechne auf das gespannte meiner Lage, da ich im Ausziehen begriffen u zugleich an den Altar der Themis, u den der Liebe gefeßelt bin.

Sollte Deine Entbindungs Stunde schon gekommen seyn, so hoffe ich zu Gott, Du u Dein Kind seyd gesund ; wünsche auf jeden Fall den besten Erfolg, u hoffe baldige Nachricht.

|3 Dein letzter Brief ist
Nahmens einer aus Halle gekommenen Familie
abgegeben. ich verstehe davon nichts, daß sich der Überbringer nicht selbst gemeldet hat.

Viele Grüße an Deinen lieben Mann.

Dein treuer Vater
Mayer

Berlin d. 24.7.ber 1802.
Zitierhinweis

Von Johann Siegfried Wilhelm Mayer an Caroline Richter. Berlin, 24. September 1802, Freitag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0821


Informationen zum Korpus | Erfassungsrichtlinien

XML/TEI-Dokument | XML-Schema