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Liebe Karoline, liebe Karoline! Halten sie mich nicht zu hoch! Halten Sie mich Ihrem Herzen näher, und bleiben Sie mir gut! Mein Wohlgefallen an Sie wird zunehmen, denn ich kenne sie bei weitem noch nicht so, daß ich sagen könnte, ich werde Karoline nie mehr lieben, als heute. Haben Sie aber ja den Egoismus, alles was ich Ihnen sage, auch für sich allein zu behalten; nicht einmal Emma, ob ich gleich Sie mir nicht ohne die Kleine denken kann, so wenig wie ohne Richter. Also in meiner Phantasie sind Sie eins, und nur das arme, was man Verstand nennt, hat Mühe, sie zu unterscheiden.

Die Schwester ist wohl bei Ihnen? Sie pflegt sie treulich, und Sie genießen jetzo die bängliche, aber doch hoffnungsvolle Ruhe – – und dann die reiche Ruhe, die selige Ruhe einer Auferstandenen. Wenn der zweite Liebling in Ihren Armen liegt , dann werden Sie Emma siebenmal lieben und den Kleinen zweimal, und Ihre Kleinen werden, sollen, müssen Ihnen alles sein in der Welt.

Zitierhinweis

Von Charlotte von Kalb an Caroline Richter. Trabelsdorf, Anfang November 1803. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0840


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Textgrundlage

D: Kalb, S. 96–97, Nr. 90