Von Johann Gottlieb Fichte an Johann Ernst Wagner. Berlin, 17. Dezember 1809, Sonntag
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Göttliche Seelen haben zuweilen Inspirationen, besonders die der Weiber. Das sehr brave Weib , die die Bestellung Ihres Briefs an den König durch die Königinn, übernommen hat, (und die durchaus nicht zweifelt, daß Ihr Gesuch nicht gewährt werden sollte,) schikt mir [...] beiliegendes für Sie mit der Aeußerung "damit Sie jedoch freudiger und ruhiger, vorläufig einige Erquikung sich erlauben möchten, die vielleicht Ihr Zustand erforderte."
Ich habe es genommen, und sende es Ihnen, wiederum festvertrauend von Ihrer Seite auf Sie, daß Sie in keinem Falle, die gute Seele, die in reiner Demuth (denn das war ganz ihr Ausdruk) sich nicht genügt haben würde ohne dies, nicht verkennen werden; und eben so wenig andren kindlichen Glauben, daß sich dies zuweilen so machen müße.
Ich hoffe recht bald, (die Dame, von der ich rede, reist in diesen Tagen der Königinn entgegen,) Ihnen erfreuliche Nachrichten geben zu können; festrechnend auf Ihre Erhaltung und auch darüber von Ihnen erfreuliches erwartend.
Mit inniger Liebe und Hochachtung
der Ihrige
Fichte
Zitierhinweis
Von Johann Gottlieb Fichte an Johann Ernst Wagner. Berlin, 17. Dezember 1809, Sonntag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0916