Von Carl und Anton Wagner an Christian Freiherr Truchseß von Wetzhausen. Meiningen, 29. Dezember 1811, Sonntag
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Schreiben und lesen kann unser lieber Vater noch nicht, doch grüßt er Sie mit einem Seufzer.
Er befindet sich eigentlich noch immer so, auch das böße Fleck ist eigentlich noch eben so, außer daß der Rand darum anfängt gut zu werden, welches doch eine Hauptsache ist; auch sagte der Herr Marschall, daß die Wunden doch viel besser, wie vor 8 Tagen wären. Die Schmerzen haben sich wieder ein bischen vermindert, und er ruht auch etwas mehr. Heute Nacht hatte er einen für ihn und uns so schönen Traum gehabt, es träumte ihn nemlich seine Flecken wären wieder ganz gut, und er hätte ein ganz leißes und zugleich angenehmes Bizzeln daran, als wenn sie recht gut geheilt wären, auch war es ihm so, als könnte er sich ganz sanft nüber und rüber legen, und überhaupt, als ruhte er recht sanft, ach! wollte doch Gott, daß dieser Traum bald erfüllt werde; überigens ruhte er diese Nacht ziemlich. Leben Sie 1000mal wohl.
Ihrunterthäniger
Carl und Anton Wagner
Meine Mutter
läßt sich Ihnen
unterthänig empfehlen.
Zitierhinweis
Von Carl und Anton Wagner an Christian Freiherr Truchseß von Wetzhausen. Meiningen, 29. Dezember 1811, Sonntag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0975