Von Charlotte von Kalb an Caroline Richter. Berlin, 24. Januar 1820, Montag

Darstellung und Funktionen des "Kritischen und kommentierten Textes" sind für Medium- und Large-Screen-Endgeräte optimiert. Auf Small-Screen-Devices (z.B. Smartphones) empfehlen wir auf den "Lesetext" umzuschalten.



|1

Das Vergnügen, Sie wieder gesehen zu haben gehört nicht allein zu den genossenen, sondern auch zu den noch werdenden Freuden; denn Ihre Gegenwart hat mir nicht allein für uns wieder, sondern auch für Jean Paul die Sprache wiedergegeben. Ich sah Sie noch glücklicher wieder, Sie mich zufriedener als jemals. Ich fühle jetzo täglich mehr, daß meine Rettung nach Berlin auch mein Heil war. Wenn Sie mir schreiben, so geben Sie mir unbefangen, was Sie mir anvertrauen wollen. Durch Alter und Ernst bin ich fast der schönen Einkleidung gram geworden und bin zu ungeschickt dazu.

Hier lege ich zwei Pakete an meine Schwester nach Bamberg bei, auch das Buch, so sie mir gelehnt, erfolgt hier.

Leben Sie, denn wenn wir leben, so ist das "wohl" ohnehin darin bedingt.

Gott mit uns.

Charlotte .

d. 24. Jan.

Frau Legations-Rätin Richter.
Zitierhinweis

Von Charlotte von Kalb an Caroline Richter. Berlin, 24. Januar 1820, Montag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0998


Informationen zum Korpus | Erfassungsrichtlinien

XML/TEI-Dokument | XML-Schema

Textgrundlage

D: Kalb, S. 161–162, Nr. 128 (HE Berend)

Überlieferung

H: Ehemals Berlin A
verschollen


Korrespondenz

Zur Datierung: In D auf 1815 datiert; in diesem Jahr war Caroline Richter jedoch nicht in Berlin. Sie verbrachte erst in der Zeit vom 6. Dezember 1819 bis zum 25. Januar 1820 sieben Wochen dort, um die Hinterlassenschaften ihres am 1. November 1819 verstorbenen Vaters Johann Siegfried Wilhelm Mayer zu ordnen.