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An Anton Christoph Heim
den 13. Juli 1801.

Der Seele Fried' und Ruhe früh zu finden,
Hat dich der Gott die sichern Felsenmassen
Der Emsigkeit, der Ordnung wählen lassen,
Des Lebensplanes Grundstein d'rauf zu gründen.

Des Rechtes Wachs zu rechter Form zu ründen,
Ist liebend Streben dir, ob's Viele hassen.
Wer darf, wie du, sich kühn damit befassen,
Durch Acten Lebensmelodie'n zu winden?

Gelassen siehst du Themis' Aftersöhn,
Die Legulejer ihren Witz entladen
In leeren Formeln. Dein Bemüh'n ist: Klarheit.

Zieh' du hervor die alte, ew'ge Wahrheit,
Und leite recht geplagter Menschheit Töne!
Dir lächeln selbst die himmlischen Hyaden.

Ernst Wagner.

Zitierhinweis

Von Johann Ernst Wagner an Anton Christoph Heim. Meiningen, 13. Juli 1801, Montag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB1029


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Textgrundlage

D: Der alte Heim. Leben und Wirken Ernst Ludwig Heim's, königl. preußischen Geheimen Raths und Doctors der Arzneiwissenschaft. Aus hinterlassenen Briefen und Tagebüchern herausgegeben von Georg Wilhelm Keßler, Zweite, mit Zusätzen vermehrte Auflage, Leipzig: Brockhaus 1846, S. 498.

Überlieferung

D: Johann Ernst Wagner, Ferdinand Miller, Tübingen: Cotta 1809, S. 91-92 u. d. T. "An den glückseligen Advokaten" (mit Abweichungen).