Von Johann Bernhard Hermann an Georg Christian Otto. Erlangen, 8. August 1788, Freitag
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Lieber Otto.
Seit deinem lezten Briefe, worinnen die Nachricht von dem Tod der Frau Berg-Räthin stund, war ich bis jezt, gewissermassen um deine dich, oder vielmehr um deine Besorgniß für mich besorgt, welche dir gewiß keine seltenen unangenehmen Erinnerungen an mich macht; oder ich müste dich, und noch weniger als deine Verfassung kennen. Vielleicht hast du dich entschlossen, mir entweder recht viel, oder gar nichts zu schicken. Sollte dieses Grund haben, so nimm deinen Entschluß wenigstens in so ferne zurük, daß du mir etwas, es se mag auch noch so wenig seyn, schickest, weil du mir dann doch allemal in Rüksicht meiner jetzigen Lage, gewiß recht viel schikest. Deiner Erfüllung meiner Bitte wirst du dadurch ein Gewicht geben, je eher sie Statt findet. Und sollte ich auch nicht einmal einen Brief von dir erhalten können, so darfst du dich von mir aufs feyerlichste versichern lassen, daß meine Liebe, Freundschaft und Verbindlichkeit gegen Dich eher zunimt, als erkaltet. Ich binDein
JBHermann.
NB Volle Briefe adressire nicht gerade zu an mich, sondern, an: Herrn Gräfe, der Arzneykunst Beflissener. abzugeben bey Herrn Winkler , bey der französischen Kirche.
Zitierhinweis
Von Johann Bernhard Hermann an Georg Christian Otto. Erlangen, 8. August 1788, Freitag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB1162