Von Amöne Otto an Paul Emile Thieriot. Bayreuth, 25. Mai 1802, Dienstag
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Mein Thiriot. Ich schike Ihnen Ihr zurückgelaßnes Kußpapier. Was darauf war und bei uns wohl aufbewahrt liegt, holen Sie sich selbst.
Lieber, Guter noch konnte ich Ihnen gar nichts sagen, nicht wie ich Ihnen gut bin wie Sie mein Wesen ergriffen haben, und ich sol es auch nie sagen. Wir solten stum voneinander gehen?
Bleibe länger, Du Herrlicher, der meine ganze Seele gefaßt hat, laße es Dir wenigstens zeigen. Wie es mich darnach verlangt. Alles, alles gefält mir an Dir ; . Du
Komme diesen Morgen, ich will Dich bitten mir zu liebe noch etwas zuzugeben.
Sie sollen so frei sein als Sie wollen, und thun können was Sie wollen. Wie ich Ihnen gut bin kann ich blos schreiben, nicht sagen, nicht daß es iemand außer Dir hört.
Mich stört Alles; so war ich immer.
Heute komme, und länger bleibe.
Dieses la gehört blos Ihnen, nie lese es iemand. Nichwahr? Nun bin ich frei da ich dieses Geständniß abgelegt hatte, es drükte mich, wie iezt noch der Donnerstag, der zugleich der Himmelfahrtstag ist. Ewig, ewig mit derselben Liebe die Ihrige
A.
Zitierhinweis
Von Amöne Otto an Paul Emile Thieriot. Bayreuth, 25. Mai 1802, Dienstag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB1251