Von Emanuel an Georg Christian Otto. Bayreuth, 16. Juli 1802, Freitag

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Lieber. So eben komm' ich nach Hause u bin so zerstreuet, daß ich Ihr Billet ohne es recht verstanden zu haben beantworte.Es thut mir sehr leid, daß Sie doch einen Defeckt haben und von Ihren litterar. u anderen Ersparnißen bei Ihrer jezigen Lage zusetzen müssen.Ich bin mit dem mir gesandten Geld und wäre auch ohne ihn und mit allem zufrieden was Sie verrichten.

Albrechts Obligazion hab' ich noch nicht gelesen, sie ist aber, das geht aber schon aus meiner Unwissenheit hervor, ganz recht.

Auch Ihre Bemerkung ist es aber; denn in Documenten zwischen Freunden muß eine bestimmte Zahlungszeit gesetzt seyn, weil der Freund sonst bei einer Aufkündigung in Verlegenheit gesetzt würde, was bei uns gewiß nie so eintreten wird.

Aber, Aber, Lieber, Ihre neue Lage selbst, die Ihnen und oft dadurch mir, nur zu oft, viele unangenehme Stunden voll Empfindung verschaft, diese Lage ist's – weil Sie mir nur selten etwas Angenehmes seit ihr Beginnen sagen können, diese Lage ists, die mich oft Unzufrieden macht.Ich bin, wie Sies wissen, offenherzig u mag nicht seyn, wenn ich's nicht bin; seyn Sies auch: wollen Sie aus Ihrer neuen Lage? oder glauben Sie, daß Sie mit der Zeit besser d. h. erträglicher für Sie werden wird?

So frägt Ihr Emanuel.

Zitierhinweis

Von Emanuel an Georg Christian Otto. Bayreuth, 16. Juli 1802, Freitag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB1259


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Textgrundlage

Hk: ehemals Slg. Apelt,
1 Billett, 1 S.