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Meine liebe, verehrte Mademoiselle!

Der am Sonntag angekommene Postwagen brachte mir meinen Thieriot und meine poetische Kanne voll Poesie mit und Freude genug.

Könnt' ich Ihnen doch den ersten modernen Poetentrank – den ich in dieser schönen Kanne machen werde – aus Dankbarkeit, für die viele Mühe, die Sie mit ihr hatten, vorsetzen!

Ob wohl Thieriot unschuldig ist, bei der großen Eitelkeit, der Sie mich beschuldigen und so gar Steine erst erweichen, um meine Wünsche aufs beste und schönste zu erfüllen?

Es sei wies sei, mein Wunsch ist erfüllt; meine Kanne freut mich von innen und von außen und so dank' ich |2 Ihnen auch!

Die Säcklein sollen in Ehren gehalten und Ihrer in Ehren gedacht werden wenigstens so oft ich die Kanne ansehe.

Ich und mein Thieriot denken nun nicht allein fleißig an Sie; wir sprechen, wir unterhalten uns angenehm von Ihnen.

Wenn mir der Himmel in diesem Jahre günstig seyn will: so weiß er schon was er schon für mich zu thun hat; er führt mich mit meinem Thieriot an Main, an Rhein und nach Offenbach.

Dann werde ich Sie sehen – denn Offenbach hab' ich schon vor 19, 20 und 21 Jahren gesehen – und Sie fragen, warum Sie um Nachsicht gebeten haben – wo weder Nach- noch Vorsicht zu brauchen oder anzuwenden ist – dann werde ich kein Wort sagen, sondern Sie sollen sehen wie ich Sie verehre – denn wir werden uns in die Augen sehen und – wie ich jetzt – schweigen.

Emanuel