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Baireuth, 13. Juni 1826.

Zuerst meinen grossen und reinen Dank, gute Eva, für die lieben 6 Vorzeilen vom heurigen Tage! Emanuel.

Und dann komme ich zu Dir, mein geliebter Thieriot, auch aus einer neuen, zwar beschränkten, aber mit einer sehr schönen Aussicht begabten Wohnung .

Johannis ist auf dem Wege; möchte mein Paulus auf dem zu uns auch sein! Meine hoffende Flora, meine Therese, mein Benedict und meine Ida sind wohl; der herrliche Gatte und Vater ist es, und Alles harret und passet auf die persönliche Erfüllung Deines Versprechens .

Die überglückliche Mutter Richter sagte mir, dass sie und ihre Kinder , auch der sehr brave neue Sohn mit, Dich wollen Theil nehmen lassen an ihrem Glücke und ich benutze diese gute Gelegenheit, Dir diese Zeilen zuzulangen. Nimm also vorlieb bis zum Wieder- und Ersten Sehen.

Meine Kinder machen sich ein ganz eigenes Bild von Dir; sie sind in der Meinung, Du würdest sie aus Liebe – fressen .

Mein Thieriot, wir haben uns lange, lange, nicht gesehen, nicht gehabt; aber wir finden uns wenigstens wieder und Sie, gute Eva, finden auch einen Alten.

Wo werden wir anfangen? Endigen? Daran ist nicht zu denken. Gott mit euch, Ihr Lieben! Die Meinigen küssen euch durch Euern alten

Emanuel und neuen Osmund.

Zitierhinweis

Von Emanuel Osmund an Paul Emile und Eva Thieriot, Baireuth, 13. Juni 1826, Dienstag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB1714


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Textgrundlage

D: Karl Schwartz: Lebensnachrichten über Jean Paul's Geistesverwandten und Freund Paul Emil Thieriot. In: Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung. Bd. 18 (1883/84), Wiesbaden 1884, S. 133.


Korrespondenz

B: Von Eva und Paul Emil Thieriot an Emanuel Osmund. Wiesbaden, 26. März bis 10. April 1826, Sonntag bis Montag