Von Emanuel an Paul Emile Thieriot. Bayreuth, 11. Januar 1809, Mittwoch
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Mein ewig geliebter Thieriot! Deine Abschriften und Deine eignen Worte hab' ich noch im alten Jahr bekommen und Du bekommst meinen Dank im neuen.Aber er ist doch recht gut und recht gut gemeint.Der prächtige Wangenheim hat mir auch Vieles von Dir zum Lesen geschickt gehabt.So muß ich mir von Carlsruhe , Stuttgardt und Offenbach Nachrichten von Dir zusammentragen.Du bist fleisig und gesund, das ist das Beste für mich.
Ich bin beides auch. Besonders les' ich jetzt viel und bin also mehr als je zu Hause.
Richters sind wohl.
Er ist fleisig.
Otto ist auch beides.Kanne ist seit gestern hier. Mir ist es, mein Thieriot, als wolltest Du sonst nichts von uns wissen, weil Du auch uns nichts mehr von Dir mittheilest.Aber ich liebe Dich nicht minder, denn ich weiß Deine Freiheit und Dein ganzes, reines Wesen zu ehren und zu achten.
Wenn uns Gott ein gutes Jahr giebt: so such' ich Dich in ihm auf und hab' ich Dich aufgesucht: so hat mir Gott ein gutes Jahr gegeben.Gib mir nur bisweilen etwas von Deiner Hand, es mag dann Kopie oder Original seyn, ich erkenne alles mit Dank.
Sei glüklich, mein Thieriot für
Deinen Emanuel
Zitierhinweis
Von Emanuel an Paul Emile Thieriot. Bayreuth, 11. Januar 1809, Mittwoch. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB1849