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Ich habs gern, wenn man so stolz ist, daß wenn dadurch ein Freund, eine Geliebte uns gerettet würden, wir nicht dem Postfenster, in welches die rechtmäßige Abgabe der Briefe schon versäumt wäre, ein gutes Wort gäben nur den noch anzunehmen (Eher ein böses Wort – wenn der Schlingel nicht gleich den durch Zufall verspäteten Brief ins noch ins Felleisen thät' – würde den, der ein solches Wort mit Kraft zu unterstützen wüßte, ziemen). Völlig unbiegsam sollte ein Männerthun neben dem andern stehn. Wer mich in meinem Thun wo es mein Thun, aus meinem Sinn i e Thun ist, durch den Anblick seines aus seinem Sinne Thuns, stärkt, mein dem künftigen Tragen der Blüten, womit es mein Sinn überdeckte, nicht gewachsenes, wo es einmal brechen würde, unterstützt: der ist man – der ist meiner Freunde Freund.

Daß man einen Grund (ein Gut) habe, ist gar nicht der Anfang. Aber das Zweite ist daß die Leute die (was das erste ist) durch ihre Herzen sich einigen, den Ruf ihrer Ehrlichkeit im Volke haben. Ohne den wäre doch das schönste Besitzthum nicht sicher und das sicherste nicht menschlich.

Sey treu – über weniges, über den geborgten Herd, und Dein Herr, der nichts durch Sprünge thun kann noch will, wird Dich (den guten Ruf unter dem Volke selbst zu seinem Mittel brauchend) über viel setzen.


Zitierhinweis

Von Paul Emile Thieriot an Emanuel. Yverdon, Februar 1809. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB1851


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Textgrundlage

h: BJK, Berlin V, 138
Briefkopierbuch der Briefe Thieriots an Emanuel, H. 3, S. [8]–[9].