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Döhlau, 7 Mai 1809.

Mein Thieriot, Deines prächtigen Bruders Hand in der meinen will ich Dich von hier aus, wo sie mich auf suchte, aufsuchen.

Du hast einen glücklichen und einen himmlischen Bruder, dessen Briefe mich immer erquicken, so wie dieser es wieder.

Mein Bruder schickte mir diesen Brief hier her; Du gönnest mir den Genuß des Lesens, dessen bin ich gewiß und entschuldige auch nichts.

Wohl hast Du mir keine Hofnung zu einem Briefe gemacht von Dir; dennoch erwart' ich lange einen.

Ich habe Dir eine gute Nachricht von unserm Richter zu geben.

Der Fürst Primas giebt ihm eine jährliche Pension von 1000 f.

Mir kann dieses zeitliche Glück den persönlichen Verlust unsers Richters zu ziehen; weil er große Lust hat nach Frankfurth zu ziehen.Das dortige |2 Museum hat sich die Ehre gegeben, ihn als sein Mitglied aufzunehmen.

Auch ich habe einen Ruf bekommen.

Wangenheim meint es wäre gut, wenn ich die Oeconomie in Yverdon übernehmen könnte.

Was meinst Du?

Er glaubt, es wäre auch recht gut, wenn die Hofmann mit Dir dahin gehen möchte, weil Ihr dem Institute sehr nützlich sein könntet.

Ziehet nur einstweilen hin; ich komme Euch, wenn es auf mich ankömmt, bald nach.Braun wird in Freiburg Postmeister. Vielleicht führt uns Gott alle zusammen. Uhlfelder, der mit mir hier ist, grüßt Dich.

Wo wird Dich meine Hand treffen?

Mein Herz ist beständig bei Dir.

Emanuel

Zitierhinweis

Von Emanuel an Paul Emile Thieriot. Döhlau, 7. Mai 1809, Sonntag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB1863


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Textgrundlage

H: BJK, Berlin V, 138
1 Bl. 8°, 2 S.


Korrespondenz

A: Von Paul Emile Thieriot an Emanuel. Offenbach, 15. Mai 1809
A: Von Paul Emile Thieriot an Emanuel. Offenbach, 22. Mai 1809