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Es wird leider wohl dabei bleiben müssen, daß wir die unvollendet gebliebenen Werke W.s in ihrer gegenwärtigen Gestalt dem Publikum nicht hingeben dürfen, so sehr es dabei verliert. Was aber die Briefe betrifft, so gestehe ich Ihnen, mein Freund, daß ich mich, trotz des erwähnten Artikels im ABC , sehr zum Glauben hinneige: es sei mit Auswahl Vieles zu benutzen, und den zahlreichen Freunden des Dichters nicht vorzuenthalten. Denn gerade in solchen Briefen spricht sich der Mensch am meisten aus, statt daß man in den Büchern mehr nur den Schriftsteller erblickt. Wir wissen Beide recht gut, was W. an der Bekanntmachung vertrauter Briefe zuwider war, und uns selbst zuwider ist; und denke ich mir, daß jetzt von uns an die Frage erginge, "dürfen wir, deine Vertrauten, nach unsrer besten Einsicht die Auswahl treffen, und das Mittheilbare mittheilen?" so will es mich bedünken, als sähe ich ihn freundlich bejahend herabnicke. Mit einem Worte, ich getraue es mir zu verantworten! Und zum Beweise sende ich Ihnen hier meine ganze kleine Sammlung Wagner'scher Briefe zu freiem, – daß heißt bei Ihnen gewiß, zu diskretem Gebrauch. Wollten Sie mir nach der Anordnung das Manuskript vor dem Druck mittheilen, so wären Sie dann um so gewisser, daß ich mit derselben einverstanden sei. etc.

Zitierhinweis

Von Christian Freiherr Truchseß von Wetzhausen an Friedrich Mosengeil. Ohne Ort, Ende 1824. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB1960


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Textgrundlage

D: Briefe über den Dichter Ernst Wagner, hg. von Friedrich Mosen-geil, Bd. 2, Schmalkalden: Varnhagen 1826, S. 116-117.